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Im Bild

Die Queen hat einen. Der Dalai-Lama hat einen. Und Flims Laax Falera hat einen: einen Haus- und Hoffotografen. Der Flimser Gaudenz Danuser packt die Landschaft in ein Rechteck und erhält dabei ihre Grösse und Erhabenheit.

GaudenzDanuser.com

Der Jäger schöner Bilder

Es ist früh, es ist kalt und die Wolken hängen tief. Wer hingegen Landschaften und in der Natur fotografiert, der braucht das sprichwörtlich dicke Fell. Und Geduld. Gaudenz Danuser hat am Caumasee sein Stativ aufgestellt, die Kamera festgeschraubt und eine Verbindung zu seinem Laptop zur Bildkontrolle hergestellt. Er ist bereit, ein Bild zu schiessen. Aber die Natur scheint keine Lust auf einen Fototermin zu haben. Die Wolken wollen sich nicht verziehen, die Bäume sehen weiterhin finster drein und der Caumasee hält sich bedeckt – zeigt nur Bruchteile seiner karibischen Qualitäten. So macht es keinen Sinn. Gaudenz Danuser packt seine Siebensachen wieder ein. “Naturaufnahmen lassen sich leider nicht planen.

Für ein gutes Bild müssen die Bedingungen aber perfekt sein.” Sicherheitshalber checkt er deshalb jeweils den Wetterbericht und die Webcams vor Ort, bevor er sich nach draussen begibt. Aber auch das ist keine Garantie. Dieser vorwinterliche Morgen hält sich jedenfalls nicht an die meteorologischen Prognosen – es war “schön” angesagt. Dass Gaudenz Danuser an den meisten anderen Tagen mehr Glück hat, davon zeugen unzählige Bilder, die der 50-jährige Flimser in den letzten Jahrzehnten gemacht hat. Sie sind auf Homepages und in Broschüren zu finden, prangen auf Werbeplakaten und schmücken Wände – und sie prägen das Bild der Region Flims Laax Falera in der Öffentlichkeit.

Ein Langer Weg

Seine Liebe zu Landschaftsbildern hat Gaudenz Danuser erst spät entdeckt. Ohnehin ist er erst nach etlichen Umwegen zur Fotografie gekommen. Zwar schwirrte ihm der Wunsch, Fotograf zu werden, schon in seiner Jugend durch den Kopf, nach seiner Schulzeit entschied er sich jedoch für eine Lehre als Stahlbauzeichner.

Es folgten Abstecher in den Hochbau und eine zwölfmonatige Auszeit in Australien. “Down Under habe ich mich intensiv mit meiner Zukunft beschäftigt und eine Liste mit den Anforderungen an meinen
künftigen Beruf erstellt”, erzählt der Flimser. Alle Zeichen deuteten Richtung Architektur und Fotografie.

Gaudenz Danuser entschied sich aber zunächst erneut gegen die Kamera und nahm am  Abendtechnikum Chur ein Architekturstudium auf. Aber wie das so ist mit den echten Leidenschaften, sie lassen sich nicht unterdrücken.

Und so wagte er eines Tages den Schritt ins Ungewisse und setzte ganz auf die Karte Fotografie. Zunächst mit dem Ziel, Architektur und Design zu fotografieren. Er schaute anderen Fotografen über die Schulter und lernte, was man wissen muss. Um vom Fotografieren leben zu können, reichte es allerdings nicht.

Der Startschuss

Der eigentliche Startschuss zu seiner Karriere als Profifotograf erfolgte in einer Zeit, in der er in Flims als Skilehrer arbeitete und in seiner Freizeit Snowboard fuhr. Ein mit ihm befreundeter Snowboarder stand bei der Sportartikelmarke Adidas unter Vertrag. Adidas brauchte Bilder. Gaudenz Danuser hat sie geschossen. Der Anfang war gemacht.

Porträts

Auch bei Porträts legt er Wert darauf, dass sie nicht einfach einen Menschen zeigen, sondern diesen Menschen in seiner eigenen Welt. So wie bei seinen Porträts des Bündner Spitzenkochs Andreas Caminada oder des deutschen Komikers Bülent Ceylan.

Fotografieren von Landschaften

Denn anders als beim Fotografieren von Landschaften in seiner Heimat, wo er immer wieder einen Anlauf nehmen kann, bis er das perfekte Bild hat, gibt’s auf Produktionen mit einem grossen Team oft nicht einmal eine zweite Chance. Dann muss das Bild eben auch bei widrigen Bedingungen “in den Kasten”.

Der Konservative Fotograf

Seine Bilder sind kaum bearbeitet und er verwendet eine Leica-Mittelformatkamera mit Festbrennweiten. Aber keinen Zoom, denn so zwinge er sich, den richtigen Standort zu finden.

 

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